Systemaufstellungen ("Auf´gstellt werd!") - In eigener Sache
Definition „Familienaufstellung“:
„Eine Familienaufstellung ist eine Methode aus der systemischen Therapie, um Beziehungen zwischen Familien-Mitgliedern bildhaft darzustellen.“
Wir alle sind Teil verschiedener Systeme: Der Gesellschaft, in der wir leben, der Familie, in die wir hineingeboren werden, der Firma, in der wir arbeiten, des Freundeskreises, den wir uns zulegen. Und auch unser Körper mit seinen Symptomen stellt ein System dar.
Das Familienstellen und, darauf aufbauend, die vielen unterschiedlichen Formen von Systemaufstellungen haben sich weltweit verbreitet und gehören inzwischen zu einer weithin praktizierten und angenommen Methode in den Bereichen Psychotherapie, Coaching, Lebenshilfe, psychosoziale Beratungsformen und Organisationsberatung.
Dennoch werden diese Begriffe in unserer Gesellschaft in etwa so kontrovers diskutiert, wie der Erfolg und die Wirksamkeit der Homöopathie gegenüber der klassischen Medizin. Bei etlichen Therapeuten und ehemaligen Teilnehmern sträuben sich die Nackenhaare, wenn sie das Wort „Familienaufstellung“ nur hören. Andere dagegen schwärmen von den „unglaublichen“ und schnellen Erfolgen dieser Methode. Ein weiterer Kritikpunkt an der Familienaufstellung ist, dass viele Aufsteller nur unzureichend ausgebildet sind bzw. ihre Qualifikation oft schwer zu überprüfen ist.
Die beiden Aufstellungsleiter (Karl Bayerschmidt und Michael Konle) zeigen Respekt und Achtung gegenüber allen Kritikern und empfehlen ihren Klienten/Klientinnen die Einhaltung der von der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) empfohlenen Richtlinien bei einer geplanten Aufstellungsarbeit.
DGfS-Kriterien zur Unterstützung günstiger Wirkungen einer Familienaufstellung
Soll eine Familienaufstellung günstige therapeutische Auswirkungen haben, sollten – zum Beispiel nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) – unbedingt folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Die Klienten sollten auf die Aufstellungsarbeit im Vorfeld sorgfältig vorbereitet werden und auch hinterher therapeutisch begleitet werden (therapeutischer Kontext).
- Eine Familienaufstellung sollte nicht in Großgruppen durchgeführt werden, bei denen es vor allem um den publikumswirksamen Effekt geht.
- Eine Aufstellung sollte wegen der möglichen starken Auswirkungen nie leichtfertig oder als „Spiel“ durchgeführt werden.
- Der Behandler sollte sich dem Klienten gegenüber einfühlsam verhalten und ihm Respekt entgegenbringen.
- Er sollte die Sichtweise und die Interpretationen des Klienten immer respektieren und ihm nicht seine eigene Sichtweise aufdrängen. Auch Lösungsansätze sollten immer gemeinsam mit dem
Klienten entwickelt werden.
- Die Aussagen von „Stellvertretern“ sollten als Hypothesen gewertet werden, die der Klient als nützlich einschätzen, aber auch als nicht passend oder nicht nützlich verwerfen kann.
- Der Behandler sollte die Autonomie des Ratsuchenden fördern – zum Beispiel, indem er die Entscheidung für eine Veränderung immer dem Klienten überlässt.
- Falls die Aufstellung nicht im Rahmen einer kontinuierlichen Psychotherapie stattfindet, sollte der Aufsteller den Klienten zumindest ausdrücklich darauf hinweisen, dass er Unterstützung
suchen soll, falls es hinterher zu problematischen Auswirkungen kommt. Dazu bieten sich die beiden Aufstellungsleiter ausdrücklich an.
- Die Klienten sollten darauf achten, dass der Aufstellungsleiter über eine fundierte Ausbildung in systemischer Therapie oder Beratung und Praxiserfahrungen in der Aufstellungsarbeit
verfügt.
- Die beiden Aufstellungsleiter (Karl Bayerschmidt und Michael Konle) sind Heilpraktiker für Psychotherapie und anerkannte und zertifizierte Systemaufsteller der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS).
Tipp: Wenn Sie selbst eine Aufstellung machen lassen möchten, sollten Sie sich zunächst Zeit nehmen, den/die Aufstellungsleiter kennenzulernen. Dabei ist einerseits wichtig, welche fachlichen Qualifikationen und welche Erfahrungen in der Aufstellungsarbeit er besitzt. Zugleich können Sie sich auch darüber informieren, wie die Aufstellung im Einzelnen durchgeführt werden soll. Auf der anderen Seite kommt es aber auch auf Ihren persönlichen Eindruck an: Haben Sie im Gespräch ein gutes Gefühl? Haben Sie Vertrauen zum Aufstellungsleiter und können Sie sich vorstellen, mit ihm die oft intensive Erfahrung einer Aufstellung zu machen?